Mittwoch, 25. Juli 2012

Zizek in Teheran (5)

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Vincent Van Gogh - Sternennacht über der Rhone

- In ihrer Wohnung fängt sie an, sich zu wehren. Eine Tussi aus Nord-Teheran. Mit Klasse. Ich muß sie haben. Sie legt Musik auf, jedoch keine klassische. Wir trinken Whiskey mit Wasser. Die Stimme nervt. Ich werde zudringlich. ‚Was erwartest Du von einem Mann?‘ Sie kichert, als schämte sie sich. Sie hat fantastisches Haar. Frauenhaare sind meine einizige, Sie wissen schon, Chance …

- Gegen die …

- Genau. Aber das war früher. Ich küsse und ich öffne den Reissverschluss. Ihrer Hose. Dann ist es aus.

- Aus?

- Sie weiß ja, daß ich impotent bin. Ich sage es den Frauen im voraus. Und jede glaubt, sie …

- … kann Sie erlösen.

- Ich öffne also den Reißverschluß und schäle ihren Oboistinnen-Arsch aus der Hose, wie man einen Apfel schält. Dann ist es aus.

- Sie gehen?

- Ich bleibe. Und rieche. An ihrer Strumpfhose. Eine hellbraune, altmodische, und diskutiere über Gott.

- Über Gott …

- Ich muß sie von der Impotenz ablenken. Und Musikerinnen, zumal Musikerinnen aus Teheran, haben‘s mit Gott. Gott ist nur Nerv, nicht Körper, demnach etwas der menschlichen Seele -

Jetzt fängt der Scheiß wieder an, als zitierte er ein Buch.

- - Verwandtes. Die Gottesnerven besitzen die Eigenschaften der menschlichen Nerven, in einer alle Begriffe übersteigenden Potenz.

Sie haben die Fähigkeit, sich umzusetzen in alle möglichen Dinge. In dieser Funktion heißen sie Strahlen. Zwischen Gott und den Sternen besteht eine innige Beziehung. Ich wage nicht zu entscheiden, ob man sagen darf, daß Gott und die Sterne dasselbe sind, oder ob man sich die Gottesnerven als etwas über und hinter den Sternen - und demnach die Sterne und unsere Sonne nur als Stationen vorzustellen hat, auf denen Gott den Weg zu unserer Erde zurücklegt.

wird fortgesetzt

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