Dienstag, 31. Juli 2018

Zizek in Teheran 167


"Süd-Teheran, Berg-Teheran, Nord-Teheran ..."
Kommt es
Sagt er
Nach Beendigung weiterer Ausführungen
Über Essen und Frauen
Zu einer zweiten Revolution
Wird ganz Teheran zerfallen
Das würde den Separatisten sicher gefallen
(Hat der Milani
Seinerzeit im Naderi

zerfallen-gefallen
gesagt?
Oder ist mir

zerfallen-gefallen

Von wegen Reimzwang
Gerade jetzt
Eingefallen?)

Separatismus
Ist unser
Aller ...
Zwei Bier
Und schon
Scheint er zu lallen
Todfeind
Sagt Milani
Und brüllt
Uns alle
Sollte die Feindschaft
Zu den Separatisten
Vereinen
Und haut
Auf den Tisch
Wie peinlich

In dieser Institution
Haben schon in den Dreißiger und in den Vierziger Jahren
Des letzten Jahrhunderts
Literarische Größen
Wie Hedayat und der Nima
Verkehrt
Die meine Narges
Alle verehrt
(Und schon wieder der Reimzwang)

Literarische Größen
Später Ersatzphilosophen
Wie Fardid
Heideggerianer und Psychopath
Und Ersatzliteraten
Wie die Anti-Imperialistin Daneschwar
Die den Prinzipalisten
Und Heideggerianer Hada Dadel ehelichte
Um kürzlich zu sterben
Und Jay L. Ahmad
Schüler des genannten Psychopathen
Und Autor des Werkes

Warum wir den Westen hassen sollten wie die Cholera

(Oder die Pest
Ich weiß es nicht mehr)
Das Epoche machte.

Opposition
Sagt Milani
Den Zeigefinger hebend
Ist nicht gleich Opposition
Wir bekämpfen nur
Die Separatisten
Wenn die an die Macht kommen
Ist es um

Unsere Einheit

Geschehen
Und Teheran zerfällt
In sieben Teile
Und spreizt komischerweise
Fünf Finger der Rechten

Süd-Teheran
Berg-Teheran
Das reiche Nord-Teheran
Ostwest-Teheran
Tal-Teheran
Teheran-Mitte
Alt-Teheran

Mir schwirrt der Kopf.
Ich frage
Ob man
Zwischen diesen Teherans
Wird ungehindert
Herumreisen können
So wie im Schengenraum?

Milanis Gesicht
Er ist ein jovialer Typ
Der in England Chemie studiert hat
Und bei Gelegenheit Unmengen Bier konsumiert
Verfinstert sich
Und schüttelt ihn
(Sein Gesicht)
Als wollte er
Sagen
Spinnst du?

Wer spricht von Reisefreiheit?
Es geht darum
Brüllt wieder
Den

ZERFALL

Zu verhindern!

Ein besorgter
Von seiner Mission authentisch überzeugter
Geheimagent.
In öffentlichen Lokalen zu brüllen
Stellt vermutlich eine besonders raffinierte

Tarn-Taktik

Dar
Wer wird hinter einem
In einem öffentlichen Lokal randalierenden
Bürger
Einen Mitarbeiter des Geheimdienstes vermuten?

Aber sind denn
Diese ganzen Separatisten
Vereint?
Frage ich.

Wie meinst du
Vereint?
Fragt Milani

Er hat sich von seiner Entrüstung
Noch gar nicht erholt
Und wischt sich
Kurzatmig
Den Schweiß von der niederen Stirn.

Ich meine
Wenn sie es schaffen wollen
Dieses ganze Teheran
In sieben Teile zu teilen
Müssen die sechs separatistischen Gruppen
Die sich von Teheran-Mitte
Abspalten wollen
Doch zusammenschließen
Oder zumindest koordinieren
Sonst würden ja nicht
Sieben Teherans entstehen
Sondern es würde sich
Zum Beispiel
Nur Teheran-Alt
Vom Rest-Teheran separieren.

Milani scheint nachdenken zu müssen
Aber nicht zu wollen.

Getrennt marschieren
Vereint schlagen ...
Murmelt er
Seltsamerweise auf Deutsch
Sein Akzent being a Mischung aus British, Berlinerisch
Und Süd-Teheranisch.

Ich denke
Fährt er dann nachdenklich fort
Und auf Süd-Teheranisch
Sie werden zuerst
In ganz Teheran Aufstände organisieren
Dann Zerfällt Teheran ganz
Von allein.

Und
Gibt es denn
Frage ich
Diese Separatisten
In unserem Gefängnis?

Das wirst

du

Herausfinden
Sagt Milani.

wird fortgesetzt

Montag, 23. Juli 2018

Kommentar zu einem Blogbeitrag Floris Biskamps


"Die Situaion der Menschenrechte in Saudi-Arabien ist katastrophal." (Riad bei Nacht)
Zur Erinnerung: Im Herbst 2017 publizierte der Politologe Floris Biskamp einen kritischen Kommentar1 zum ersten Kapitel meines Essaybands „Respektverweigerung. Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht“2, den ich im Rahmen einer vierteiligen Blogserie3 dann meinerseits kommentierte. In einem am 16. Juni publizierten Blogbeitrag4 hat nun Biskamp zu einem Aspekt meiner Replik Stellung bezogen. Der Blogbeitrag soll eine mehrteilige Serie einleiten, in der er sich zugleich auch mit kritischen Kommentaren anderer Autoren zu seinen Positionen auseinandersetzen will.

Im folgenden eine summarische Stellungnahme zu Biskamps Blogbeitrag. Diese wird sich – da mir die Texte der anderen von ihm erwähnten Autoren nicht bekannt sind – ausschließlich auf meine Debatte mit ihm beziehen.


In seinem ursprünglichen Kommentar zu meinem Text hatte Biskamp die – von ihm selbst aufgeworfene – Frage, ob die Aussage „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ rassistisch sei, so beantwortet:

„Um das zu sagen, müssen wir fragen, wer diesen Satz in welchem Kontext äußert.“

In meiner Replik hatte ich darauf hingewiesen, dass der Satz „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ selbstverständlich in einem rassistischen Kontext stehen könne. Genauso wie andere richtige oder falsche Argumente, Positionen und Aussagen in Zusammenhang mit dem Islam oder mit anderen Themen.5 

Die Selbstverständlichkeit, dass wahre Aussagen in einem falschen, verzerrenden Kontext stehen können, hatte ich also keineswegs bestritten.

Biskamps aktueller Blogbeitrag könnte aber – wie ich annehme, unbeabsichtigt – den Eindruck erwecken, man müsste mich von dieser Selbstverständlichkeit erst überzeugen.

Ausgehend, von der „Erkenntnis“, dass auch wahre Aussagen über den Islam (oder über andere Themen) in einem rassistischen – oder allgemeiner: dass alle möglichen wahren Aussagen in einem falschen – Kontext stehen können, kann ich Biskamps Argumentation in Zusammenhang mit jenen beiden Beispielen, die er hier anführt, zustimmen. Es handelt sich zum einen um ein fiktives „Schwarzbuch Zionismus“, zum anderen um die – real existierenden – Texte des Ökonomen Hans Werner Sinn über die Euro-Krise. Das fiktive „Schwarzbuch Zionismus“ soll ausschließlich aus wahren Aussagen bestehen, die sich aber „ausnahmslos auf Gewalt, die von zionistischer und nach der Staatsgründung von israelischer Seite ausgeübt wurde, auf Rassismus in der israelischen Gesellschaft, auf Fälle, in denen Palästinenser_innen unschuldige Opfer von Gewalt wurden, usw. usf.“6 beziehen.

Biskamp:

„Ob diese proportional wahren Aussagen [...] israelbezogen antisemitisch sind, hängt davon ab, zwischen welchen anderen Sätzen sie stehen. Oder um es mit der Begrifflichkeit zu formulieren, die aktuell in Bezug auf Talkshows und Medienberichterstattung so oft verwendet wird: Es kommt auf das Framing an.“7 

Zu den Texten Hans Werner Sinns schreibt Biskamp:

„Kaum etwas davon ist empirisch unzutreffend, allenfalls sind einige der behaupteten Kausalbeziehungen fragwürdig.“8 

Dennoch bewertet Biskamp Sinns Darstellung – zu Recht – als falsch und verzerrend,

„weil sie als Ursachen der Krise letztlich allein eine vermeintlich verantwortungslose Ausgabenpolitik der Süd-Länder benennt, aber den deutschen Beitrag zum Ungleichgewicht durch zu niedrige Löhne und entsprechende Exportüberschüsse völlig ignoriert.“9 

Grundsätzlich – und mutatis mutandis – gilt also für beide Fallbeispiele, was ich bezugnehmend auf Biskamps Frage, ob der Satz „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ rassistisch sei, geschrieben hatte:

„Um zu erkennen, ob die Aussage ‚Der Islam ist patriarchalisch!’ in einem rassistischen Kontext eingebettet ist oder nicht (für sich betrachtet kann diese Aussage selbstverständlich nicht rassistisch sein), sind wir auf die Kenntnis weiterer Aussagen jener Personen angewiesen, die diesen Satz in den Mund nehmen.“10 

In Biskamps Fallbeispielen geht es allerdings nicht um Rassismus, sondern um die – unspezifischere – Kategorie „ideologisch“. Auch wenn er das fiktive „Schwarzbuch Zionismus“ als antisemitisch bezeichnet und „Antisemitismus“ eine weit spezifischere Kategorie darstellt als die Kategorie „ideologisch“, geht es ihm hier offenbar nicht um das umstrittene Verhältnis zwischen Antisemitismus, Antizionismus und der Kritik an der israelischen Politik, sondern um den Nachweis, dass ein Buch, das ausnahmslos aus wahren Aussagen besteht, dennoch ein falsches, verzerrendes – eben ideologisches – Bild des von ihm beschriebenen Gegenstandes vermitteln kann. Etwa indem er wesentliche Aspekte jenes Gegenstandes unterschlägt.

Um einen Text in diesem Sinn als ideologisch bewerten zu können, kann also mitunter die Feststellung, dass er wesentliche Aspekte des untersuchten Themas außer Acht lässt, genügen. Dabei sind wir nicht (unbedingt) auf zusätzliche falsche bzw. unwahre Aussagen des Autors in oder außerhalb des in Frage stehenden Textes angewiesen. Anders bei der Beurteilung der spezifischeren Frage, ob in einem Text über den Islam – über einen real existierenden Glauben bzw. über eine real existierende Glaubensgemeinschaft also – wahre Aussagen über diesen Glauben bzw. über diese Glaubensgemeinschaft in einem rassistischen Kontext stehen oder nicht. Die Feststellung, dass es sich bei diesem Text um eine einseitige Darstellung handelt, die wesentliche Aspekte der islamischen Glaubenslehre, Glaubenspraxis, Geschichte etc. außer Acht lässt, würde uns zwar das Recht geben, zu sagen, dass der Text ein falsches, verzerrendes – also ideologisches – Bild vom Islam zeichnet. Aber nicht genügen, um ihn als rassistisch zu bezeichnen. Um dies tun zu können, bedürfte es weiterer Spezifikationen.

Um Missverständnisse zu vermeiden: Meiner Einschätzung nach erfüllt die überwiegende Mehrzahl der Positionen zum „Islam“ im gegenwärtigen europäischen Diskurs die Kriterien des kulturalistischen Rassismus. Dies gilt – in je unterschiedlicher Absicht – für rechte, konservative, aber auch für liberale und linke Positionen. Hie und da begegnet uns hier, vor allem im rechten Diskurs, auch noch der traditionelle Rassismus (der Islam als Religion „fremder Rassen und Völker“)11. Die Kriterien des kulturalistischen Rassismus erfüllen jene Positionen aber nicht deshalb, weil ihre Vertreter ein falsches, verzerrendes Bild von einer Glaubenslehre zeichnen – sondern, weil sie in ihrem Reden und Denken über den Islam diesem einen falschen Platz zuweisen: Der Islam als „Natureigenschaft“ von islamisch geprägten Gesellschaften sowie von Individuen, die aus diesen Gesellschaften stammen. Die rassistische Kulturalisierung von islamisch geprägten Gesellschaften oder von tatsächlichen oder vermeintlichen Muslimen kann zwar mitunter mit einem falschen, verzerrenden Bild der islamischen Glaubenslehre, Glaubenspraxis oder Geschichte verknüpft sein. Aber: Die Unkenntnis oder falsche Darstellung einer Glaubenslehre oder Glaubenspraxis ist per se genauso wenig rassistisch wie die korrekte Kenntnis einer Religion antirassistisch.12 

Die begriffliche Auseinandersetzung mit den neuen kulturalistischen Diskursen über den „Islam“ ist im Übrigen gerade im Blick auf jenen „empathischen Wahrheitsbegriff“ von Bedeutung, den Biskamp in seinem Blogbeitrag in Stellung bringt. Dies habe ich im letzten Teil meiner Replik bezugnehmend auf die Notwendigkeit der Differenzierung zwischen Rassismus, religiösem Hass und Religionskritik sowie auf den Zusammenhang zwischen Religionskritik, der Emanzipation der Gesellschaft von Religion und der Überwindung religiösen Hasses zu zeigen versucht.13 


Dass Biskamp in seinem Blogbeitrag als ideologisch – und nicht als rassistisch – zu charakterisierende Texte als Fallbeispiele heranzieht, mag mit meiner Kritik an dem von ihm verwendeten Begriff „antimuslimischer Rassismus“ sowie an der Verschränkung der Kategorie „rassistisch“ mit der Kategorie „moralisch unzulässig“ zusammenhängen, die ich ihm attestiert hatte.14 Sollte dies tatsächlich zutreffen, die Verwendung des Begriffs „ideologisch“ statt „rassistisch“ in den Fallbeispielen also meiner Kritik Rechnung getragen haben, würde ich es begrüßen. Debatten dieser Art sollten auch dazu dienen, eigene Argumente und Positionen zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren.


Biskamp schreibt:

„Wenn Sama Maani meine „seltsame […] Annahme“ so beschreibt, dass ‚Aussagesätze als solche […] je nachdem von wem und in welchem Zusammenhang sie verwendet werden – auf gleichsam magische Weise – ihren Charakter und ihre Bedeutung verändern’ könnten, trifft er meinen Punkt zur Hälfte. Von einer Bedeutungsänderung muss ich nicht unbedingt ausgehen. Es mag sein, dass eine Beschreibung eines von Israelis begangenen Massakers kontextunabhängig immer ungefähr dasselbe bedeutet. Um das einzusehen, bedarf es keiner Magie, Common Sense sollte genügen.“

Ja, die Beschreibung eines von Israelis begangenen Massakers sowie der Satz „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ bedeuten tatsächlich kontextunabhängig immer dasselbe. Und selbstverständlich haben dieser Satz und jene Beschreibung in einem ideologischen, respektive rassistischen Kontext eine andere Funktion als in einer sachlich ausgewogenen Darstellung der Geschichte des Zionismus bzw. in einem seriösen Artikel über den Islam. Diese kontextabhängige Funktionsänderung von (wahren) Aussagen hat in der Tat nichts mit Magie zu tun.

Darum ging es in der – dem aktuellen Blogbeitrag vorausgehenden – Debatte  aber nicht. Wenn Biskamp (in seiner ursprünglichen Kritik an meinem Text) fragt, ob die Aussage „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ rassistisch sei – mit Betonung auf sei –, dann geht es ihm nicht bloß um den trivialen und – richtigen – Hinweis auf den Umstand, dass alle möglichen wahren und falschen Aussagen über den Islam in einem rassistischen Kontext stehen könnten.

Wer eine Aussage über den Islam zum Ausgangs- und Mittelpunkt seiner Untersuchung macht und sich fragt, ob und unter welchen Umständen jene Aussage über den Islam rassistisch sein könnte, geht offensichtlich von der Möglichkeit aus, dass Aussagen über eine Glaubenslehre (eine Glaubenspraxis, eine Glaubensgemeinschaft, die Geschichte dieses Glaubens etc.) rassistisch sein könnten. Diese Annahme ist schlicht falsch. Die Aussage „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ kann genauso wenig rassistisch sein, wie jede andere wahre oder falsche Aussage über den Islam, über das Christentum, den Kommunismus, die Psychoanalyse oder den Daoismus. Und sie wird auch dann nicht „auf einmal“ – gleichsam auf magische Weise – zu einer rassistischen Aussage, wenn sie in der rassistischen Rede eines Vertreters der AfD eine wichtige Funktion erfüllt. Die Möglichkeit, sie in einem rassistischen Kontext zu verwenden, macht die Aussage „Der Islam ist eine patriarchalische Religion!“ genauso wenig zu einer rassistischen Aussage wie die Möglichkeit dem Satz „Die Situation der Menschenrechte in Saudi-Arabien ist katastrophal.“ den rassistischen Nachsatz folgen zu lassen: „Weil Araber bekanntlich von Natur aus unfähig sind, eine zivilisierte oder gar moderne demokratische Gesellschaft aufzubauen.“ jene Aussage (über die Lage der Menschenrechte) zu einer rassistischen macht.

Statt also die falsche Frage zu stellen, ob – und unter welchen Umständen – bestimmte Aussagen über eine Glaubenslehre rassistisch sein könnten, sollten wir das Pferd nicht von hinten, sondern richtig aufzäumen. Zu untersuchen wäre zuallererst die Frage, wie es überhaupt dazu kommt, dass wir das neue kulturalistische Reden über den „Islam“ (zu Recht) als rassistisch empfinden. Erst wenn wir von diesem neuen Rassismus einen Begriff haben, verstehen wir, dass das Reden seiner Vertreter über den „Islam“ nicht deshalb rassistisch ist, weil diese bestimmte wahre oder falsche Aussagen über eine real existierende Glaubenslehre oder Glaubenspraxis tätigen, sondern, weil sie über ein imaginäres rassistisches Konstrukt reden. Den Islam als „Kultur“ und diese „Kultur“ als Natureigenschaft von Subjekten aus islamisch geprägten Gesellschaften auffassen. Verstehen wir diesen Zusammenhang, erübrigt sich die falsche, weil vergebliche Suche nach dem „rassistischen Gehalt“ aller möglichen Aussagen über den Islam. 


1 Floris Biskamp, Misstraut Euch! Warum Sama Maani es der linken „Islamkritik“ zu einfach macht

http://blog.florisbiskamp.com/2017/11/18/misstraut-euch-warum-sama-maani-es-der-linken-islamkritik-zu-einfach-macht/



2 Sama Maani,  Warum wir über den Islam nicht reden können. In: ders., Respektverweigerung: Warum wir fremde Kulturen nicht respektieren sollten. Und die eigene auch nicht, Klagenfurt 2015, S. 7 

3 http://samamaani.blogspot.com/2017/12/hat-der-diskurs-der-linken-mit_16.html









http://samamaani.blogspot.com/2018/03/potter-stewart-uber-pornografie-ich-wei.html 

4 http://blog.florisbiskamp.com/2018/06/16/kritik-zurueckgezahlt-in-raten-1-wahrheit-vernunft-ideologie-und-kritik/ 

5 http://samamaani.blogspot.com/2018/03/replik-auf-floris-biskamps-kommentar-zu_24.html 

6 http://blog.florisbiskamp.com/2017/11/18/misstraut-euch-warum-sama-maani-es-der-linken-islamkritik-zu-einfach-macht/ 

7 Ebenda 

8 Ebenda 

9 Ebenda 

10 http://samamaani.blogspot.com/2018/03/replik-auf-floris-biskamps-kommentar-zu_24.html 

11 Ebenda 

12 http://samamaani.blogspot.com/2018/03/potter-stewart-uber-pornografie-ich-wei.html 

13 Ebenda

Vergleiche auch mein Interview mit der „jungle world“

„Falsche Begriffe wie ‚Islamophobie’ reproduzieren den neuen Rassismus“, 29. März 2018 

https://jungle.world/artikel/2018/13/falsche-begriffe-wie-islamophobie-reproduzieren-den-neuen-rassismus?page=all

14 http://samamaani.blogspot.com/2018/03/potter-stewart-uber-pornografie-ich-wei.html

Mittwoch, 11. Juli 2018

Zizek in Teheran 166


"Have you ever met am man of good character, where women are concerned?"
Habe diesen Analytiker
In Graz
Und in Teheran
Gesucht
Über meine

Geheimdienst-Connections

Geheimdienst?
Was für ...
Connenctions?

Die Dinge sind
Im Moment
Von wegen dement
Nicht wirklich präsent
Und jetzt noch
Shit
Dieser

Reimzwang

Aber ...
So richtig dement
Bin ich nicht
Kann ich nicht sein
Irgendwas
Ich weiß nicht
Ist passiert

Hab
Geträumt

Gestern
Nacht
Dieser See
Unter der
Vier-
Oder Fünftausend Meter
Dicken Schicht
Am Südpol
Aus Eis

Hab geträumt
Dieser
Herz der Finsternis
See
Namens
Wostok
Wie Wladi
Mit Mikroorganismen
Und Würmern
Sogar Fische
Soll es dort geben
Und Krebse
Hab geträumt
Will aber nicht
Ok?

Daß SozialarbeiterInnen unsers Hauses
Auch außerhalb
Der Gefängnismauern
Das eine oder das andere
Für unsere Häftlinge
Erledigen
Zum Beispiel
Jemanden suchen
Ist den diversen Geheimdiensten
Mit ihren diversen Büros
Und ihren offiziellen und inoffiziellen
MitarbeiterInnen
In unserem Gefängnis
Selbstverständlich bekannt

Sie dulden es.
Begrüßen es
Zum Teil
Sogar

Ich aber
Habe
Im Unterschied
Wie gesagt
Zu den anderen
SozialarbeiterInnen
Des Hauses
Meine

Geheimdienst-Connections.

Das ging so
Es hatte sich
Herumgesprochen
Wohl auch unter MitarbeiterInnen
Der geheimen Dienste
Daß ich
Über die übliche Arbeitsbeziehung hinaus
Mitunter gute
Mitunter sehr gute
Beziehungen
Zu unseren
Fast hätte ich
Zu meinen gesagt
Häftlingen
Pflege
Eines Tages erhalte ich
Eine SMS
Der Verwaltung

Werter Bastani!
Sei so lieb
Und sei
Am soundsovielten
So und so viel Uhr
Im Naderi

Das Naderi ist ein hochberühmtes
Künstlercafé in Teheran-Mitte
Narges liebt es
Wo mich
Milani erwartet
Farsin Milani
Mitarbeiter im Büro des

Informationsministeriums

In unserem Gefängnis
Den ich flüchtig kenne
Will sagen
Im Büro
Das der Geheimdienst
Des Informationsministeriums
Im Gefängnis unterhält.

Im Unterschied zu den
Geheimdiensten der

Revolutionären Garden

Die den Prinzipalisten nahe stehen
Haben die Geheimdienste des Informationsministeriums
Ein Naheverhältnis zu den Reformfaschisten.

Milani
Gemütlicher
Älterer
Rundlicher Typ
Mit dem Blick
Eines melancholischen Hundes
(Warum können denn Hunde
Wenn sie schon traurig sein können
Eigentlich Nicht lachen?)
Ehemals Maoist
Oder Trotzkist?
Ich kenn mich nicht aus.

Wir sprechen
Über Essen
Und Frauen
Oder vielmehr er
Kaum daß er mich
Zu Wort kommen läßt
Vor allem über Essen
Und Frauen
Er zitiert Pygmalion
Von Bernard Shaw

Pickering: Are you a man of good character, where women are concerned?
Higgins: Have you ever met a man of good character where women are concerned?

Sein Akzent being a mixture of Südteheranisch und British.

Seitdem treffen wir uns
Respektive muß ich ihn
Regelmäßig treffen
Und sprechen
(Vor allem)
Über Essen und Frauen

Doch nicht nur.

Beim jenem ersten Treffen im Naderi
Kommt er bald zur Sache
(Um dann wieder
Über Essen und Frauen
Zu sprechen)

- Es heißt, Du hast einen guten Draht zu den Politischen.
- Nicht nur zu den Politischen. Auch zu den Gewöhnlichen. Und den Forensischen.

Die Gewöhnlichen
LeserIn
Sind gewöhnliche Kriminelle
Die Forensischen
Geistig abnorme Rechtsbrecher
Ein Ausdruck den Vater hasste.
Sagen wir lieber
Kriminelle mit psychiatrischer Diagnose.

- Die Gewöhnlichen und die Forensischen
Milani sagte something like Foren-sichern mit Betonung auf o und auf i
Die Gewöhnlichen und die Forensischen
Interessieren uns nicht.
Was wir brauchen
Sind Infos über die Oppositionellen
Nicht um sie
Um Gottes Willen!
Zu bekämpfen
Sondern um sie
Im Gegenteil!
Zu beschützen
Wir sind
Reformer.

- Um sie zu beschützen?
- Vor sich selbst
Und vor den Prinzipalisten.

Die Prinzipalisten
LeserIn
aka Ultras
Sind radikale AnhängerInnen
Der Islamischen Republik Teheran
D.h. daß sie
Die Islamische Republik Teheran
Eigentlich ablehnen
Weil Republik und Islam
Nicht vereinbar
Seien
Womit sie schon Recht haben

Und sind treue
AnhängerInnen des Führers

Opposition ist nicht gleich Opposition
Erklärt Milani
Wir haben gelernt
Zu differenzieren
„Erklärt Milani“
Erinnert an
„Erklärt Pereira“
Den Film
Den Narges
Sehr liebt
Respektive das Buch
Tatsächlich ähnelt
Der alternde Milani
Dem alternden
Marcello Mastroianni
Wir haben gelernt zu differenzieren
Die Jungs von der authentischen Opposition
Sind natürlich in Ordnung
Die wollen wir
Vor den Ultras
Beschützen
Aber sie müssen kapieren
Daß eine zweite Revolution uns nix bringt
Siehst eh
Was uns die verdammte erste beschert hat.

Daß eine zweite Revolution
Euch Reformfaschisten nix bringt
Ist schon klar
Will ich sagen
Sage aber nix
Um den folgenden Ausführungen
Über Essen und Frauen
Zu lauschen.

wird fortgesetzt