Freitag, 7. Juni 2013

Zizek in Teheran (46)


Den roten, dann gelben Kopf, jetzt wieder roten, dreht er langsam zur Seite

Zizek in Teheran (46)

NICHT SCHON WIEDER: Das war ich. Um dann dem Gottesirrsinn des Gefängnisarztes zu lauschen, gebannt, wie ich überhaupt immer, gebannt, dem Gottesirrsinn (hatte ich das schon gesagt, LeserIn?), des Gefängnisarztes gelauscht habe.

Respektive: Nerven-, Wolken-, Strahlenirrsinn usw. (siehe oben).

Als er mit seinem Gottesirrsinn fertig ist, Nein, nicht der Gefängnisarzt ist mit Gottes Irrsinn fertig, sondern: Gott mit ihm, wendet er mir (wie aus dem m.o.w. ewigen Schlummer die Wehrlose Walküre erwacht) wieder sein rotes (bald darauf wieder gelbes) Gesicht zu. Die wehrloe Walküre wieder ein wenig zu würgen, wäre wirklich angebracht, ich aber umfasse bloß seinen breiten Hals (ohne zu würgen).

Der Gefängnisarzt scheint tatsächlich dem Schlummer entwacht, als hätte nicht er gesprochen gehabt, sondern Gottes Irrsinn ihn, und jetzt: Wieder normal. Aber so etwas vorzuspielen lernt man doch als Geheimpolizist, LeserIn. Nicht wahr?

Und wozu?

Da er jetzt schweigt, steht er mir - wieder - zur Verfügung.

Ich will alles wissen.

Ja, sagt der Gefängnisarzt.

Alles, sage ich.

Ja, sagt der Gefängnisarzt.
Die Schrift, sage ich.

Ja, und die Gesichtsfarbe wechselt neuerlich. Von Gelb auf Rot. Habe ihn auswendig gelernt - den Text.

Und?

Um ihn aus dem Gefängnis zu schmuggeln.

Erst an dieser Stelle des Romans, stellt es sich also heraus, daß der Gefängnisarzt Gefängnisarzt ist, resp. ein klein wenig später.

wird fortgesetzt

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