Wunderland, 21. Teil
Pablo Picasso, Liegender Akt im blauen Bett
"Das Mädchen verschwand in der Tiefe des Raumes, und bald waren hinter jener Türe Geräusche zu hören - Schritte, womöglich auch Stimmen -, als wäre noch jemand dort, oder mehrere. Schließlich kam das Klopfzeichen. Ich zählte bis zehn und stand auf, das Versunkensein hatte mich schwindlig gemacht, aber ich zögerte nicht, als ich bei der Türklinke war, sie zu drücken, und betrat ein Zimmer, das noch dunkler war, ich konnte nichts sehen, auf einmal stolperte ich und kam auf etwas mehr oder weniger weiches zu liegen. Es war das Mädchen. Es lag offenbar auf einem Bett, auf dem Bauch, und ich auf ihr. Sie griff mit ihren Armen nach hinten, hielt mich fest und bewegte meinen Körper – daß sie kräftig war, wunderte mich -, als wäre ich ein Ding, und lenkte mich so, daß ich sie ... “, der Feine hustete, „haben konnte, wie sie gesagt hatte, aber so, daß sie ihre Jungfräulichkeit nicht verlor, Ihr versteht, was ich meine, und während ich sie ... “, der Feine hob sein leeres Glas Bier und hustete wieder, „und während ich sie hatte, bemerkte ich, daß es nicht das Mädchen war, ich meine, es war überhaupt keine Frau, sondern, wie soll ich sagen, ein Mann“.
Der Junge stand auf, war blaß, und ging aufs Klo, wie ich annahm, als er zurückkam, war er blasser. „War das alles?“, fragte der Grobe. „Ich gestehe“, sagte der Feine und hustete, „daß ich nicht aufhören konnte ... d.h. ich konnte, nachdem ich gemerkt hatte, daß es ein Mann war, nicht aufhören, ihn, wie das Mädchen gesagt hatte, zu haben“.
„Und weiter?“ fragte der Grobe. Der Junge sah ihn an, aber abwesend, als würde, was der Grobe sagte, ihn nicht erreichen, resp. nicht interessieren. „Als ich mit dem Mädchen fertig war“, der Feine hustete, immer heftiger „d.h. mit dem Mann, zwang ich mich, aufzustehen, wie einer, der sich aus einem Traum herausreißt, mittlerweile hatten sich meine Augen an das Dunkel gewöhnt, aber es fiel mir nicht ein, das Mädchen, d.h. den Mann, zur Rede zu stellen, ich stand auf und lief aus der Villa. Ich habe das Mädchen nie mehr gesehen, und daß Sam an jenem Abend schon tot war, erfuhr ich erst später“.
wird fortgesetzt
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen