Unser Analytiker sei Teilnehmer einer Intervisionsgruppe – wo er die Möglichkeit hat, mit KollegInnen über schwierige Situationen und Fälle zu sprechen. In der Gruppe wird ihm klar, wie sehr - und in welch vielschichtiger Weise - jenes „Zeitproblem“ auch für ihn ein Problem darstellt: Nicht zuletzt, indem es seine Arbeit stört – und dies in einem spezifischen Sinn.
Anders als in der
herkömmlichen Rollenverteilung zwischen einem Produzenten - sagen wir einem
Tischler - und seinem Kunden, ist der Analysand nicht bloß Kunde und Konsument eines
vom Psychoanalytiker - als Produzenten - produzierten Ware. Das „Produkt“ der
psychoanalytischen Behandlung - wie auch aller anderen Formen der
Psychotherapie – sollte ja eine, wie immer geartete, Veränderung „im“
Analysanden/Patienten sein. So gesehen, ist der Analysand nicht bloß „Kunde“, sondern
zugleich Arbeitsgegenstand (das würde
dem Holz des Tischlers entsprechen). Und weil in der Psychoanalyse das Reden
das Arbeitsmittel darstellt, und es
in der Regel der Analysand ist, der den Großteil der Rede-Arbeit leistet, ist
der Analysand auch das Arbeitsmittel (vergleichbar
der Kreissäge des Tischlers).
Vor allem aber ist der Analysand ein – sich selbst bearbeitender – Arbeiter bzw. Produzent. Also Tischler und Kunde zugleich.
Vor allem aber ist der Analysand ein – sich selbst bearbeitender – Arbeiter bzw. Produzent. Also Tischler und Kunde zugleich.
Was aber macht
der Analytiker?
Die
Psychoanalyse, so ein dem Psychoanalytiker Jaques Allain Miller zugeschriebenes
Bonmot, sei "besser" als der Kapitalismus. Während der Kapitalist den Arbeiter -
dafür, daß er von dessen Arbeitskraft profitiert - einen Lohn zahle, lasse
der Psychoanalytiker die Analysandin arbeiten - und bekomme dafür auch noch bezahlt.
wird fortgesetzt
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