- Trotz
seiner Großzügigkeit/Hilfsbereitschaft, oder gerade wegen, glaubt Mickey, daß ihn
der Vater der wohlhabend-weltoffenen Familie verachtet.
- Nun
zum politisch-essayistischen Teil: In der ursprünglichen Version hatten sich -
in Nachahmung des Romans Lebens-Ansichten des Kater Murr (1822) des Dichters E.T.A. Hoffmann - Passagen,
in denen die Geschichte Mickeys erzählt wird und die sogenannten Lebens-Ansichten eines
ebenfalls Mickey genannten Teheraner Katers abgewechselt.
- Die
Lebens-Ansichten des Kater Mickey drehen sich um einen Begriff: Teheranismus.
- Teheranismus,
wie ihn Kater Mickey versteht, ist die teils bewußte, teils latente Tendenz der
Teheranisten (i.e. der Experten für Teheranistik) in Nicht-Teheran - zumal in
Amerika und Europa -, Teheran als
Hort des Despotismus, der Barbarei und der Finsternis
zu
präsentieren, und Nicht-Teheran - gerade dadurch und im Gegensatz dazu - als
Ort der Zivilisation und des Lichts.
- Die Entwicklung des
Teheranismus hat, folgen wir den Ansichten des Kater Mickey, mit der geheimen (noch
heute in Nicht-Teheran kaum beachteten, ja geradezu unbekannten)
Teheran-Expedition
Napoleons
begonnen. Im Gefolge jenes
Feldzugs hätten, so der Kater, tausende Wissenschaftler aus Paris Teheran überschwemmt
- und vermessen.
- Zitat: „Zoologen,
Ethnologen, Archäologen, Linguisten zeichneten ein ‚wissenschaftliches Bild’
von den eroberten Teheranern und ihrem Land...“ Und: „Die Teheranistik hat Teheran
und den Teheraner zum Objekt der Wissenschaft gemacht – jedoch nie zum Subjekt“.
- Später
verwarf der Übersetzer die Idee, seine essayistisch-politischen Gedanken als
Lebens-Ansichten eines Katers zu präsentieren.
-
Denn im Gewand von Lebens-Ansichten eines Katers laufen politisch- essayistische
Gedanken Gefahr, als Parodie aufgefaßt zu werden. Nichts lag dem Übersetzer aber
ferner.
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