... und
indem sich die Impulse den Gefängnisarzt,
erstens,
zu umarmen
und, zweitens,
den Gefängnisarzt zu würgen,
überschlagen, wie Ereignisse, bin ich gelähmt. Bleibe
sitzen. Und schweige.
„Und weil
es ihn ärgerte, wie die JurorInnen zu ihrer Entscheidung gekommen waren, beschloß
er, selbst einen grottenschlechten, jedoch politisch korrekten Text zu verfassen, über
die sexuelle Unzufriedenheit einer Teheraner Frau aus der Sicht einer Teheraner
Frau, und ihn einzureichen. Weil der nächste Teheraner Literaturwettbewerb aber
erst eineinhalb Jahre, der nächste Teheraner Drehbuchwettbewerb schon eine
halbes Jahr später stattfinden sollte, beschloß er (er sei in jungen Jahren äußerst
ungeduldig gewesen), statt eines grottenschlechten, politisch korrekten literarischen Textes, ein
grottenschlechtes, politisch korrektes Drehbuch
zu schreiben - über die sexuelle Unzufriedenheit einer Teheraner Frau aus der
Sicht einer Teheraner Frau, und ihn beim Drehbuchwettbewerb einzureichen. Aber
wie schreibt man ein Drehbuch?
Damals war in Teheran der Film
Der Teheraner
Postmann (1971)
in aller Munde - nicht zu verwechseln mit
The
Postman Always Rings Twice (1981)
und auch nicht mit
Il
Postone (1994).
Der Teheraner
Postmann handelt von der sexuellen Unzufriedenheit
einer Teheraner Frau - aus der Sicht ihres Teheraner Mannes. Des Postmanns. Der
die Ursache ihrer sexuellen Unzufriedenheit bildet. Er ist impotent. Sie leben
auf dem Lande.“
Somit sind wir bei Ihrem Problem, müßte
ich sagen - ich meine die Impotenz, LeserIn, nicht das Leben auf dem Lande.
„Der Übersetzer, der sich nicht sonderlich für das
Kino interessierte, besorgte sich das Drehbuch des Postmanns, ich weiß nicht
woher, und schrieb es um. Von politisch nicht ganz auf politisch ganz korrekt,
woraus sich die Grottenschlechtigkeit von selbst ergab.“
Im Originaldrehbuch lebt und arbeitet der Postmann
auf dem Lande, neben seinem Job bei der Post, für einen schweineproduzierenden Gutsherrn.
Die Schweine sind von einer Seuche bedroht, die der Tierarzt, ein
heilpraktizierender Scharlatan und Alternativmediziner, zu bekämpfen versucht. Natürlich
ohne Erfolg. Auch die Impotenz des Teheraner Postmanns will der Tierarzt und
heilpraktizierende Alternativmediziner natürlich
kurieren (natürlich, LeserIn, heißt
hier: auf natürlichem Wege, und nicht
selbstverständlich), mit Kräutern, und
natürlich ohne Erfolg.
Der Neffe und Erbe des Großgrundbesitzers, ein
Ingenieur, und jung, kehrt aus dem deutschsprachigen Ausland, wo er studiert hat,
zurück - mit einer deutschsprachigen Drallen, in einer Szene mit nacktem
Oberkörper zu sehenden - und will (der Neffe, LeserIn, nicht die deutschsprachige
Dralle) die Schweineproduktion seines Onkels auf Rinder umstellen. Aus
Rücksicht auf die Teheraner Kultur, wie er sagt. Das Rücksichtnehmen auf fremde
Kulturen habe er im deutschsprachigen Ausland gelernt.
Der Ingenieur beginnt eine Affäre mit der sexuell
unzufriedenen Teheraner Frau des Teheraner Postmanns, welche mitunter freizügig
gekleidet, nicht aber mit nacktem Oberkörper zu sehen ist, wie die
Deutschsprachige, dennoch aber, oder gerade deshalb, scheint ihr der Ingenieur den
Vorzug zu geben. Sie beginnen also eine Affäre, von der der Postmann Wind
bekommt - versuch Dir das bildlich vorzustellen, LeserIn: Der Postmann bekommt
- Wind. Der alte Gutsherr will Schweine produzieren, der junge Rinder und das
Liebespaar, das die sexuell unzufriedene Teheraner Frau mit dem Ingenieur
bildet, produziert: Wind. Welchen dann der Teheraner Postman (ab)bekommt.
wird fortgesetzt
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