Was hat jetzt die Lachepidemie in Tansania mit den Demonstrationen dieser Mutterkultanhänger in Teheran zu tun? |
Einige Tage fortgesetzter Beobachtung
dieser Vorgänge genügten, um eine völlige Veränderung der Willensrichtung in
mir herbeizuführen. Nunmehr wurde mir unzweifelhaft bewußt,
daß die Weltordnung, die Entmannung
gebieterisch verlange,
mochte sie mir persönlich zusagen
oder nicht und daß mir daher aus Vernunftgründen gar nichts Anderes übrig bleibe,
als mich mit dem Gedanken der
Verwandlung in ein Weib zu befreunden.
Als weitere Folge der Entmannung
konnte natürlich nur
die Befruchtung durch Göttliche
Strahlen zum Zwecke der Erschaffung neuer Menschen in Betracht kommen.
Als ich die Passage aufsagte
Wirkte er
Angespannt
Wie gesagt
Und erregt
Versuchte aber
An sich zu
halten
Und seine
Anspannung zu verbergen.
Sein Blick war
ein forschender
Schien aber
Wie
Später
Der Blick
jenes jungen
Modisch gekleideten
Mannes
In dem feinen
Haus
In jener unfeinen
Gasse
Sich selbst zu beforschen scheinen wird
Sich selbst zu
beforschen.
Seine Anspannung
In Verbindung mit
seinem Bemühen
An sich zu
halten
Und die Anspannung
zu verbergen
Hielt lange
Nachdem ich
mit dem Aufsagen fertig war
An
Dann
Schien er
Auf einmal
entspannt:
Ja
Sagte er
Das ist es.
Wir werden sie entmannen.
Vergib mir LeserIn.
Ich muß wieder springen
Ich weiß
Ich springe zu oft
Und bleibe immer was schuldig
Du weißt
Zum Beispiel
Noch nicht
Was der Danesch
Und die Mittwochsrunde
Und ich
Mit der Veranstaltung
In dem feinen Haus
In jener unfeinen Gasse
(Und mit anderen, ähnlichen
Veranstaltungen in anderen mehr oder weniger feinen Häusern, die ich im Auftrag
des Danesch supervidieren mußte)
Zu tun haben könnten.
Aber Gemach
Ich werde meine Schulden
Begleichen
Jetzt springe ich aber
Ich kann nicht anders
Das kann man nicht wissenschaftlich erklären, sagt die sonore männliche Stimme,
sonst könnte man auch die Himmelfahrt des
Propheten ...
Papperlapapp!, sagt die Stimme der Frau
Ist es die Stimme der Homa?
Glaub eher nicht.
Papperlapapp!, sagt die souveräne weibliche Stimme,
die eher nicht die Stimme der Homa sein wird, wir sind Online-Redakteure. Und keine Theologen. Der Chef will, daß wir das schreiben und basta.
Homa
Studentin der Publizistik
An der Freien Universität
Teheran
Spielt der Mittwochsrunde
Wieder einmal
Eine Audioaufnahme vor
Der Audiorekorder ist als Handkonsole
eines Computerspiels getarnt
So daß die Kellnerin der
Cafeteria
Den Rekorder als Nintendo oder Gameboy oder wie immer das heißt
Wahrnehmen müßte
Wenn sich die Kellnerin
Dem Tisch nähert
Schaltet Homa
Auf Computerspielgeräusche um.
Bin ich froh, daß ich keine
Kinder hab
Ich meine im Nintendo-Alter
Oder Gameboy-Alter
Oder
Wie-immer-das-heißt-Alter
Narges will ebenfalls kein
Kind.
Bei trüber Stimmung
Vermute ich
Natürlich
Daß sie
Nur mit mir
Kein Kind haben will.
Homa ist unsere V-Person in
der Online-Redaktion der Website des
ZTF
Des Zweiten Teheraner Fernsehens
Oder steht mit unserer
V-Person dort
In Verbindung
Über manche Details unserer
Operationen
Läßt Danesch
Uns
Andere Mitglieder der
Mittwochsrunde
Bewußt im Dunkeln
Was ich aufgrund meiner
Geheimdienst-Expertise
Für vernünftig halte.
Schon okay, sagt die sonore Stimme des Mannes, aber was hat jetzt die Lachepidemie des
Jahres 1962 in Tansania mit den Demonstrationen dieser ... wie nennst du sie?
Mutterkult-Anhänger.
Mit den Demonstrationen dieser
Mutterkultanhänger in Teheran zu tun?, fragt
die Stimme des Mannes.
Weil eben die Lachepidemie in Tansanien, sagt die souveräne weibliche
Stimme, wissenschaftlich erforscht worden
ist. Soll heißen: Diese Mutterkultepidemie ist nix mystisches. Oder gar
göttliches. Genauso wie für die Lachepidemie in Tansania wird sich auch für die
Mutterkultepidemie in Teheran eine wissenschaftliche Erklärung finden.
Die Lachepidemie in Tansania
Oder wie die weibliche Stimme
Unserer V-Person
In der Online-Redaktion
Sagte
Tansanien
Brach am 30. Januar 1962 aus
Kurz nach der Unabhängigkeit
des Landes
Von den Briten.
Ich zitiere besser das Internet,
LeserIn
Daß du nicht glaubst
Ich täte so
Als hätte ich mir das Wissen
Über diese Lachepidemie
Wie die GrazerIn gesagt haben
würde
Aus den Fingern gezuzelt.
On 30 January 1962, a girls’ school
in Kashasha, twenty-five miles outside of Bukoba on the coast of Lake Viktoria
in the state of Tanganyika (presentday Tanzania), was suddenly afflicted with a
bizarre case of spontaneous laughter. Three girls began laughing and couldn’t
stop. Stranger still, the laughter spread throughout the school and eventualy
into surrounding villages. The laughter lasted on average seven days and
sometimes as long as six months. By the time the epidemic ended, 14 schools had
to be shut down and 1000 peple were infected.
Tests at the time found no traces of
toxic substances or food poisoning that could have caused the disease. A virus is
unlikely, since it was widespread without clear transmission by individuals and
sometimes reoccuring within the same community after it had already stopped.
While many causes can be ruled out, and we should be clear that we still aren’t
sure what caused it (and never can be), it is likely that the people of
Tanganyika suffered from mass
psychogenic illness.
[...]
According to linguist Christian F.
Hempelmann, social and cultural changes are currently the best guess for the reason behind the uncontrollable laughter
that afflicted schools in northwest Tanganyika.
[...]
Mass psychogenic illness has a long
and strange history throughout the world. Many cases of mass psychogenic
illness followed periods of extreme
hardship. One of the most well-known and
well-documented cases was Strasbourg’s Dancing Plague f 1618 and on the
dacncing plagues that afflicted Europe in the 16th century. The
Strasbourg region had experienced famine,
plague, and extreme cold in the years before 1518.
Wenn wir aber, sagt die sonore männliche Stimme, diese
Mutterkult-Exzesse
mit der Lachepidemie in Tansania vergleichen
und sagen: „mass psychogenic illness followed
periods of extreme hardship“, wäre das doch
... ein Schuß ins Knie. Oder? Wollen wir suggerieren, daß uns die Islamische
Republik eine Periode der extreme hardship beschert hat?
Das wollen wir, sagt die souveräne weibliche Stimme
unserer V-Person in der Online-Redaktion des Zweiten Teheraner Fernsehens, wir sind Reformer. Schon vergessen? Wir
müssen die Probleme eingestehen. Ja, beim Eingestehen der Probleme die
Opposition übertreffen, sagt der Chef. Den UserInnen aber klarmachen, daß ein regime
change die Situation noch viel schlimmer
machen würde.
Noch schlimmer?, sagt die sonore männliche Stimme, als jetzt?
Klar, sagt die souveräne weibliche
Stimme, schau doch nach Damaskus oder Bagdad
oder Jemen.
Dort sind es aber unsere islamisch-republikanischen Truppen, die ...
Pscht, sagt die souveräne weibliche
Stimme, wir sind Reformer, aber alles was
recht ist!
Die Argumentationen der
Reformer unter den Machthabern
Der Islamischen Republik
Sind
Von besonderer Teheranischer
Raffinesse
Sagt der Danesch.
Indem sie zugeben
Daß die Revolution
Der sie ihre Macht verdanken
Jene Katastrophe war
Die sie war
Verwandeln sie den Geburtsfehler ihrer Islamischen Republik
In das stärkste Argument für
ihr Überleben:
Seids deppert?
Rufen sie den Teheranern zu
Ihr wollts einen regime change?
Schauts welche
Scheiße
Wir euch mit der ersten Revolution beschert haben
Und jetzt wollts im Ernst eine
zweite?
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