Malaria |
Ich durchschreite, den Polizistinnen folgend, die
Glastür, rechts hinten. Wir marschieren, die Snack öffnet eine Tür nach der
anderen. Wie ausgestorben das Amt wirkt. Und dunkel (um nicht düster zu sagen).
Irgendwann befinde ich mich nicht mehr hinter den beiden, parallel
nebeneinander marschierenden Beamtinnen der Geheimpolizei. Jenen beiden, die
mich hierher geführt haben, Du weißt
schon. Tagelang waren sie auf ihren Posten postiert, auf der Post. Meiner
harrend. Wie die Teheraner Anhänger des Messias Seiner. Irgendwann befinde ich
mich nicht mehr hinter den beiden Beamtinnen der Geheimpolizei. Sondern unmittelbar
hinter der - sehr erotischen - Snack.
Am Ende öffnet die Snack eine Tür ohne Schild. Und bedeutet mir ...
Ich weiß, LeserIn. Wortspiel. Sie bedeutet mir, mit jedem Schritt (den ich hinter ihr her schreite - nämlich
unmittelbar hinter ihr) mehr. Aber lenk nicht ab. Wir wollten doch
- Literatur. Denk an die Gefahr. Ich meine der – Pornographie. Noch sind wir weit
davon entfernt. Währet den Anfängen. Amen.
Am Ende öffnet die Snack eine Tür. Und bedeutet mir. Draußen
zu warten.
Was ich tue. Hinter mir keine zwei Beamtinnen mehr. Nur
die Snack. Hinter der Tür. Und ich. Warte. Aber jetzt. Geht die Tür auf. Und heraus
tritt die Snack – mit einem alles überstrahelnden, die Dunkelheit einer jeden Polizeiambulanz
zertrümmernden Lächeln.
Erinnerst Du Dich an
Strahler
80?
Nein? Zu jung?
Strahlerküsse
schmecken besser
Strahlerküsse
schmecken gut
Jetzt bedeutet mir die Snack einzutreten. Sie selbst wartet
draußen.
Ich sagte, die
Gänge, die ich, den Polizistinnen folgend, durchschritten habe, seien dunkel gewesen.
Sie sind nicht dunkel gewesen, sondern halb-. Dunkel ist es jetzt erst. Ich
stolpere und stoße gegen etwas. Es stellt sich als noch eine Türe heraus, die
auf meinen Stoß hin aufgeht.
Neonlicht.
Erinnert mich an - kennst Du Malaria? Den Film (Österreich 1982, Drehbuch, Regie und Produktion Niki List)?
Das Zimmer, das ich betrete, d.h. daß ich zögere und
in der Tür stehen bleibe, erinnert mich – abgesehen vom Neonlicht, das mich an Malaria erinnert - an das Schlafzimmer
meiner Mutter. Im Graz. Der 80er. Mit Blick auf den Schloßberg.
Zwischen einem Doppelbett mit gewölbten, weißen, immens
großen Bettdecken, die ausschauen, Frau Holle, schau oba, wie Wolken - zwischen dem Doppelbett und einem
niedrigen Schreibtisch - oder ist es eine Kommode? -, auf dem ein Faltspiegel
steht, es handelt sich also, mit anderen Worten, um einen Schminktisch,
sitzt auf einem Hocker
ein Mann.
wird fortgesetzt
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