El Greco, Begräbnis des Grafen Orgaz - Bilddetail |
In einer Vitrine des
El Greco Museums in Phódele, dem vermeintlichen Geburtsort des großen Malers,
liegt, von den meisten Besuchern unbeachtet, ein Zeitungsausschnitt. Es zeigt einen
Mann aus dem kleinen Dorf, der sich der Ähnlichkeit mit dem Abbild des Dominikos
Theotokópoulos nicht erwehren konnte.
Eine kleine Bucht an der Nordküste Kretas, und Felsennester,
die sich erbarmungslos die Aussicht auf das weite Meer und kleine, karge,
vielleicht unbesiedelte Eilande sichern. In manchen Monaten umbläst sie heftiger
Wind, treibt loses Zeug vor sich her. Ein reisendes, bildungshungriges Paar vom
Festland, von allen südlichen Sonnen gegerbt und dennoch nicht mehr so
unverwüstlich wie einst, verkriecht sich, blättert in Reiseführern, fährt mit kundigen
Fingern die schmalen Straßen entlang, zu Hausmannskost, Stieren,
Schlangengöttinnen und minoischen Palästen. Mit nicht geringer Dankbarkeit
trinken sie griechischen Kaffee, der ihnen von den fürsorglichen Wohnungsgebern
zubereitet wurde. Der Gastvater blickt dem Mann über die Schulter, der
Ruhestand sei ein Segen, und zieht genüsslich an seiner Zigarette, der späte
Nachmittag an einem ruhigen Ort, im Schatten der heftigen Stürme, Orangen, ein
Kloster, eine byzantinische Kreuzkuppelkirche, seit ewigen Zeiten verschlossen,
aber dennoch, ein Spaziergang, wunderschön. Ja, wirklich, stimmt die Hausfrau
mit ein, Nikos würde sie gerne begleiten, glauben Sie mir.
Mag sein, so manches trojanisches Pferd hatte diese Insel als
Gegengabe erreicht, und dennoch, man empfing die Touristen gelassen. Für
Höflichkeiten dieser Art aber war dieses alte Griechenpaar zu lebensklug und
falscher Kompromisse müde. Nicht einmal die Tavernenwirte sind hier gefühllose Eucharistozoen
und Parakalomaten, dachte der Reisende, suchte den Blick seiner Frau, und
gemeinsam fanden sie schnell zu einem Ja.
Sie nahmen Platz im Freizeitgefährt, fuhren die engen Kurven
empor zur Staatsstraße, folgten ihr in Richtung Réthymno, bis es dann
landeinwärts nach Phódele ging.
Ein Reisebus quälte sich in den kleinen Ort, dessen
Einwohner seit Jahrzehnten schon hart für seine Berühmtheit arbeiten mussten.
Des Abends war der Spuk vorbei, dann saßen sie zusammen und lachten über die
Idylle, die sie schufen, und manche ahnten, dass sie ihr nicht vollends entgingen,
der fremde Blick, er fügte nicht nur Schmerz und Trauer zu.
Schlimmer als Ziegen und Schafe irren sie durch das
Paradies, meinte der Fremdenführer, und fuchtelte mit seinen Händen herum, kam
nur im Schritttempo voran, musste anhalten, um die Meute nicht zu gefährden.
Ein Mann eilig herbeigeführten Alters mit zottigem Bart und
abgewetzter Kutte klopfte an das Fenster, faltete die Hände zu einer Bitte, man
möge ihn doch in das Kloster des Heiligen Panteleimon bringen.
Von Heuschrecken und wildem Honig ernährte er sich wohl,
doch das Himmelreich schien ferner denn je, als er einen Augenblick des
Entsetzens, den dieser äußerste Rand des Heiligen an den Insassen verursachte,
dazu verwendete, um die Wagentüre zu öffnen und sich an die Seite der hilflosen
Frau zu zwängen. Einen Plastiksack hielt er auf
seinen Schoß, gefüllt mit allerlei erbetteltem Unrat. Eine Wolke von
billigem Raki umhüllte ihn;
… manch einer im Dorf trieb seinen üblen Spaß mit ihm und
lud ihn ein, er trank und trank, bis er begann, seine Zunge dem Heiligen Geist
anzuvertrauen. Nur eine gute Frau brachte ihm Essen, setzte sich zu ihm. Wasch
ihm seine Fetzen, riefen einige Betrunkene, er stinkt der Alte, schlimmer als
eine Latrine…
Nikos hupte, rief beim Fenster hinaus, macht Platz, und als
die Herde sich längs der beiden Straßenseiten teilte, stieg er mit Wucht und
Verzweiflung auf das Gaspedal. Ich will noch nicht sterben, sagte die Reisende,
dir fehlt die Liebe, der Mönch. Bleib stehen, ich will aussteigen.
Zur Strafe ging es die Mörderkurven bergan, zwei Mitbrüder
des seltsamen Gastes, die dessen gewiss waren, was da in dieser Staubwolke auf
sie zukam, traten vor die beiden Pforten, nahmen die Gäste in Empfang, stützten
ihn, der gar nicht schwankte, er wäre wohl besser Eremit geworden. Ein Innenhof
tat sich auf, die Mönche verbrachten den armen Sack in einen Waschraum, der
Vorsteher bat sie, an einem Tisch Platz zu nehmen. Ein junger Bruder, der sich
der herumliegenden Blätter gewissenhaft annahm, stellte seinen Besen ab und
brachte Brot und Wein.
Ja, einmal im Jahr geht er hinunter, begann der Vorsteher zu
sprechen, bedeutete den Gästen, doch zuzugreifen.
Sie sind an diesem Haufen Elend nicht interessiert, meinte
er, und seine Stimme nahm den Tonfall eines liturgischen Gesanges an, ein
helles Klappern von Wasserkübeln und halblautes, steinerweichendes Wimmern war
im Hintergrund zu hören.
Eine von der Zeit zerfressene tragische Figur ist er,
berühmt war er sogar, aber ich will sie nicht belästigen.
Die Zeit heilt doch alle Wunden, gab der Reisende zu
bedenken.
Die Zeit selbst ist eine Wunde, und sie tun mir einen großen
Gefallen, wenn sie mir zuhören. Meine Brüder kennen das Lied ja schon.
Wein, Wasser, Wein, Wasser, Brot. Gepriesen sei der
Allmächtige.
Es war im Jahr 19.., die Gäste nickten, ich nehme sie hier
als Geisel, nein keineswegs, hieß es, ja in diesem besonderen Jahr für Phódele,
da kam er aus dem nahen Heraklion angereist. Seine Mutter stammt von hier, und ließ
sich vertreiben, einer unehelichen Freude wegen. Einige Menschen hier sind
streng, das ist ihre einzige Freude. Gottlos, und schüttelte den Kopf.
In der Stadt fand sie eine bescheidene Stelle, bekam ein
Kind. Ihre Arbeitgeber kümmerten sich aufrichtig um die beiden, schlossen das
Kind ins Herz, zu sehr vielleicht, bis sie eines Tages ging und wiederkam, und
ging … und niemand wusste so recht wohin. Gerüchte gab es genug.
Der kleine Alexis ging zur Schule, war für einige Semester
an der Universität, und malte, malte. Nichts Eigenes käme in seinen Bildern zum
Ausdruck hieß es streng und herzlos, er habe Talent, vor allem aber eine
übergroße Liebe zur Gottesmutter.
Nichts Eigenes, wie soll das geschehen, gab der Reisende zu
bedenken, gebildet und wohlwollend, blieb aber ungehört.
Dann tauchte er plötzlich auf. Der Ort war im Begriff,
seinen großen Sohn zu feiern, und er, was tat er, er borgte sich ein
Renaissancekostüm, richtete sich seine Haare, seinen Bart, ging hinüber, auf
die andere Seite des Baches, genau dorthin, nahe der alten byzantinischen
Kirche, wo man meinte, das Geburtshaus unseres Dominikos Theotokópoulos
verorten zu können. Inmitten der Feierlichkeiten stand er da, die Menschen
drehten sich um, der Ortsvorsteher sah die Aufmerksamkeit schwinden, die seiner
Rede zuteil wurde, und um die Situation zu retten rief er laut: Das ist ein
Nachfahre unseres berühmten Sohnes, komm her, stell dich zu mir. Sind das nicht
seine Gesichtszüge, das lange schmale Gesicht, der tiefe, traurige, weltverlorne
Blick…
Ich weiß schon, Dominikos, er war den sinnlichen Freuden
sehr zugetan. Aber nicht einmal den erlösungssüchtigen Nikos Kazantzakis konnte
dies davon abhalten, vor ihm Rechenschaft abzulegen. Ein abgrundwilliger Text
eines Kreters, der von seinem Schuldgefühl geplagt wurde, seine Heimat
verlassen zu haben.
„Ich suche das Ungewisse; ich zerschneide die Masken, ich
schiebe das Fleisch beiseite, es ist nicht möglich, sagte ich mir, etwas
Unsterbliches muss unter dem Fleisch sitzen, danach suche ich; das werde ich
malen, alles andere, Masken, Fleisch, Schönheiten, schenke ich den Tizianen und
Tintorettos, es sei ihnen vergönnt, auf dass sie sich darüber freuen!“
Sie kennen den Text bestimmt, er nahm ihn einfach zu ernst, verachtete
ihn über die Maßen, und dieser kostümierte Scherz hatte etwas von einer Wahrheit,
derer er sich leibhaftig bewusst war. Es gibt doch auch innere Masken, nicht
wahr? Wie Platons Idee. Das Unsterbliche ist auch im Fleisch, und am Fleisch,
aber es schmerzt.
Christus ist Mensch geworden, entkam es dem Reisenden.
Ja, so ist es. Es wird auch Wort, das Fleisch, und war
erleichtert, dass kein Bild zur Sprache kam.
Zwei Tage lang war er umfeierter Gast im Haus des
Vorstehers, eine Malschule, ja eine Akademie fassten sie ins Auge, …
… sein Großvater jedoch, als er ihn auf dem Platz traf,
bespuckte ihn, verfluchte ihn, bis eine wilde, allgegenwärtige Schar von alten
Frauen den hartherzigen Greis vertrieb.
An diesem Tag reifte in ihm der Entschluss, Dominikos zu
sein. Zu sein.
Die Frau des Reisenden lachte, hart und hämisch, zu tief war
ihre Betroffenheit.
Ja, lachen Sie nur. Auch mir erging es so.
Am Morgen des dritten Tages nach seiner Ankunft stand in der
Zeitung zu lesen, wie sich der kleine, verträumte Ort in der künstlichen
Fachwelt der Lächerlichkeit preisgab. In Candia wäre er geboren, sagt der Maler
doch selbst. Seine Gastgeber setzten ihn vor die Tür, er konnte nicht bleiben,
nicht gehen. Am helllichten Tag ging er zum Museum, schrie laut, in eurem
Innersten verwest eine Ratte, und mit einer Eisenstange zerstörte er die Büste,
die am Eingang steht.
Die Polizei kam, verhaftete ihn, er raste und tobte in
seiner Zelle, sodass alle Welt froh darüber war, dass sein Pflegevater anreiste
und versprach, den Schaden gutzumachen. Inständig bat er ihn, mit nach
Heraklion zu kommen. Seine Liebe zu ihm wäre stark genug. Er entledigte sich
ihrer in großer Hilflosigkeit und blieb, verdingte sich als
Gelegenheitsarbeiter, mit seinen empfindsamen Händen, man will sich das nicht
vorstellen. Alexis begann zu trinken. Der einzige, der Mitleid hatte, war der
Wirt eines bescheidenen Restaurants unten am Strand, das El Greco hieß.
Für Kost und Quartier sollte er dort in den Abendstunden an
einem kleinen Tisch sitzen. Unter einem an die Wand gepinselten lebensgroßen
Konterfei.
Ja, einen alten Mann sahen wir unlängst in der Taverne des
Zeus sitzen, dem das Knie schmerzte, unterbrach ihn der Reisende.
Sie sprechen ja ein gutes Griechisch, haben es wohl mit der
Seele gesucht. Aber vor so großer Tragik sind wir alle still. Da braucht es
Hoffnung und klares Denken.
An guten Tagen hatte er auch einen Zeichenblock vor sich
liegen, skizzierte den einen oder anderen Gast, er traf es gut, zu gut, die
Kinder lachten, wenn das Bild in all seiner Verzerrung dem Vater, der Mutter zu
nahe kam.
Die Pflegeeltern fanden keine Ruhe, verstört und verstohlen
schlichen sie sich vorbei und fanden den zureichenden Mut nicht, einzutreten.
Er mag sie gesehen haben, wer weiß?
Nicht wenige Gäste bestaunten Alexis, als ein Wunder, auch
ein Mädchen aus dem Ort, fuhr der Vater fort, mit kleiner Stimme, sie luden ihn
ein, er trank und trank, bis er eines Tages im Winter sein Kostüm anzog und ins
Wasser ging, still und leise.
Der alte Mönch verstummte, hielt ein Totengedenken für einen
Lebenden. Der Reisende blickte ihn an, fragend, um nicht abzusterben in dieser
Traurigkeit von gepressten und erhabenen Gefühlen.
Ein junger Bursche zog ihn im letzten Augenblick heraus und
brachte ihn ins Krankenhaus nach Heraklion. Sein Pflegevater kam zu Besuch und
sprach von Erwachsensein und Verantwortung. Hätte er doch geschwiegen, seine
Hand gehalten. Einige der Verwandten kamen zu ihm, von hier, von dort, sehr
feierlich. Alexis erkundigte sich Tag für Tag bei der Krankenschwester, ob
vielleicht, während er schlief, jemand da gewesen wäre. Alle waren da, hieß es.
Alle. So fiel er in eine tiefe Regungslosigkeit, die sein junges Leben
gefährlich bedrohte. Er will doch sterben, lassen wir ihn, sagten die Ärzte
nach der Applikation eines schlimmen Krampfes, um sich ihre Ratlosigkeit nicht
eingestehen zu müssen. Die Großmutter saß vor der Tür des Krankenzimmers,
betete und strickte. Die Mutter kam, mit einem kleinen Kind an der Hand, strich
ihm übers Haar, küsste ihn auf die Stirn, hieß es.
Bis sich ein Mitbruder, der dort seinen seelsorglichen
Dienst verrichtet, seiner erbarmte und ihn hierher verbrachte. Wir begossen ihn
mit Wasser, zwangen ihn zu trinken, redeten ihm zu, beteten, nichts half.
Drei, vier seiner früheren Saufkumpanen kamen herauf und
verseuchten unsere Stille hier mit ihren groben Scherzen. Wir konnten das nicht
dulden.
Bis er eines Tages, von einer inneren Stimme geweckt, die
Augen aufschlug, als ich in seiner Zelle war.
Warum, meinen Sie, ehrwürdiger Vater, wollte er plötzlich
wieder leben?
Die Gnade, die Gnade, sie kennt kein Warum.
Er stand auf, verharrte tagelang im Gebet und tiefer
Versenkung, ja, und was uns besonders freute, er begann zu malen. Ikone um
Ikone schuf er, und meinte mit einem Schalk, der ihm aus den Augen blitzte, das
wäre El Greco, der wahre, der niemals die Insel verließ.
Aber niemand ist Schöpfer einer Ikone, niemand, sagten wir
ihm, ja niemand, gab er zur Antwort.
Sie ernten hier Ikonen, wie sie es mit Orangen und Oliven
tun, gab die Frau des Reisenden zu Protokoll, scharf und trocken. Nikos ergriff
ihre Hand und drückte sie. Wie recht sie doch hätte. Sie möge schweigen.
Er kann doch gehen, wenn er will.
Nicht lange ist es her, da stellte er uns ein Bild vor, er
hielt es stets geheim, weil es in seinen Augen zu stümperhaft war.
Dürfen wir es sehen, Vater, baten die Gäste inständig.
Sie standen auf, der Vorsteher führte sie in die Kirche,
streckte seine Hand aus und zeigte ihnen ein Ölbild, das einen schlichten
Olivenbaum darstellte, knorrig und gewunden wie die Körper des Meisters der
Auferstehung. Und quer über das Bild stand ein in helles, milchiges Weiß
getauchtes Panteleimon, Vater des Gehorsams.
Bitte, tötet mich, rief der Märtyrer den Soldaten des
Kaisers Maximian zu, denn eine Stimme rief ihn ins Himmelreich. Die Schergen
baten ihn um Verzeihung. Als er enthauptet wurde, floss Milch aus seinen
Wunden, und der Olivenbaum, an den er gebunden war, trug reiche Frucht.
Jemand, von draußen, rief nach dem Vorsteher, der sich kurz
empfahl und in eine Zelle eilte.
Er kam nicht zurück.
So verließen die Gäste diesen Ort der Stille und
Verzweiflung, tauchten wieder ein in das Getümmel. Alle Männer im Ort hatten
nun diese lange, hagere Gestalt, dieses Gesicht.
Sie kehrten dem Schauspiel den Rücken, aßen zu Abend,
flanierten die Strandpromenade von Hagia Pelagía entlang, gingen zu Bett, lasen
noch in Alexis Sorbas, lobten die große Kunst der Irene Papas. Die Nacht war
unruhig. Ein Regenschirm, ein Messer.
Am nächsten Tag, es regnete in Strömen, fuhren die drei, auf
Betreiben der Frau des Reisenden, wieder zum Kloster hinauf, der junge Mönch
empfing sie mit einem feinen, gottgefälligen Lächeln, als antworte sein Gesicht
dem allmütterlichen Blick, der einem aus einer Ikone entgegenstrahlt. Der Vater
sei ins Gebet vertieft, sagte er, und wandte sich einer Gruppe von Pilgern zu,
die, nachdem sie, heiter und vor Regen und Nässe geschützt, den Weg
heraufgekommen waren, die Anlage betraten. Ihre Kapuzen nahmen sie ab, öffneten
die Knöpfe ihrer Umhänge und schlugen römische Kreuzzeichen.
Er sprach nicht, verteilte nur kleine Broschüren, den
Freiheitskampf, und 800 Kisten Kriegsmaterial im Jahr 1866, Befreiung, Gewalt
und Gott, es war ihm zu ernst, zu bedrohlich, und die Gefahr schien ihm zu
groß, all dies in falschem Ton zu deklamieren. Die Kunstwerke, ja die, dabei
ereilte ihn kein falscher Zauber. Der stille Bruder, der hier Schutz und Halt
fand. Gerade die Heiligen und Künstler werden von Dämonen geplagt, und die Zeit
wäre vorbei, wo die Säulenheiligen dem Himmel so nahe waren. Der Wind zerblies
ihnen alle Gefahren und Zweifel an Gottes Gerechtigkeit. Hier pflegte er vielen
Reisegruppen ein leises Lächeln zu entlocken.
Ich ertrage es nicht, sagte die Frau.
Nikos spürte die Hand des Reisenden auf seiner Schulter.
Komm, lass uns gehen. Sie traten vor das Kirchenportal, die Wolken hatten sich
verzogen, krochen nun mit all dem Weihrauch des Klosters den Berg hinunter. Der
Vorsteher kam ihnen entgegen, winkte ihnen zu, sie mögen ihm doch folgen.
Ja, bitte, kommen Sie, und näherte sich zielstrebig einer
Zellentür, klopfte, als wäre es nur ein überkommenes Ritual, um sie einen Spalt
breit zu öffnen.
Ein Tisch, ein Sessel, ein Kreuz, ein Bild. Auf dem
Bretterboden lagen noch feuchte Reste abgeschorener Barthaare. Ein Mann in
schwarzer Hose und weißem Hemd saß auf der Liegestatt.
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