Zizek in Teheran (120)

So daß viele
Potentielle und Stammwähler
Der Reformfaschisten
Sich
Schwer taten
Die gemeinsamen Listen
Der Kandidaten
Der Reformisten
Und Moderaten
Zu wählen 

Auch wenn sie vielleicht
Bereit waren
Einzusehen
Daß die Reformfaschisten
Sich gezwungen sahen
Sich gezwungen zu sehen
Mit den Kandidaten
Der Moderaten
Zu kooperieren
Um nicht zu sagen
Zu kollaborieren
Da ja
99 Prozent (in Worten neunundneunzig Prozent)
Ihrer Kandidaten usw. usw. 

In Teheran
Und unter
Exil-Teheranern
Im ausländischen
Nicht-Teheran
Entzündeten sich
Natürlich
Debatten
Heftigere
Als sie sich sonst
Vor den Wahlen
In der Islamischen Republik Teheran
Zu entzünden pflegen 

Die einen meinten
Die Wahlen seien natürlich
Eine Farce
Man solle nicht wählen
Denn mit seiner Stimme
Verleihe man
Dem Islamischen Staat
Legitimität 

Die anderen meinten
Die Wahlen seien natürlich
Eine Farce
Man solle unbedingt wählen
Um den
Ultrareligiösen
Fundamentalfaschisten
Die im Vorfeld
99% der Kandidaten
Der Reformfaschisten
Eliminiert hätten
Nicht das ganze Feld zu überlassen

Es gelte
So die Gruppe Nr.2
Das

GERINGERE ÜBEL

Zu wählen

Wenige Tage nach den
Wahlen
Zum Parlament
Ende Februar 2016
Erschien
im März 2016
Der besagte Artikel 

Wir alle sind Fritzl

Im besagten
Online-Magazin 

Teheraner Tageanzeiger 

Zitat aus dem Artikel 

Wir alle sind Fritzl:

„Sollten wir nicht“, schreibt die Autorin des Artikels M. Milani, „statt uns darüber zu echauffieren, daß die WählerInnen KandidatInnen wie Fritzl ihre Stimme gegeben haben, lieber darüber nachdenken, wie es kommt, daß unsere Teheraner Gesellschaft Subjekte wie Josef Fritzl hervorbringt? Subjekte wie Josef Fritzl, die weder in der Privatwirtschaft noch im Staat wichtige Posten besetzen, die unsere Nachbarn sind, mit uns leben und reden, ihre Sorgen mit uns teilen und häufig unserer Meinung sind?“ 

http://www.akhbar-rooz.com/article.jsp?essayId=72469 

Tags darauf erschien
Im selben Online-Magazin
Als Reaktion
Auf den Artikel
Der Milani
der Artikel 

Bin weder Mörder - noch habe ich sexuellen Verkehr mit Kindern – und Sie?  

Eines gewissen
A. Hosseyni

http://www.akhbar-rooz.com/article.jsp?essayId=72500 

wird fortgesetzt